Die Figuren der Ausstellung stehen auf dem Kleinen Berlin und im Hof des Stadtmuseums Halle.
Die Ausstellung findet im Rahmen des Projekts Jüdische Kultur in Sachsen-Anhalt statt und wird durch die Staatskanzlei Sachsen-Anhalt, die Jüdische Gemeinde zu Halle und die Stadt Halle gefördert. Besonderer Dank gilt dem Team um die Beigeordnete Frau Dr. Judith Marquardt, Frau Jana Unger und Herrn Norbert Böhnke.
Die Outdoor-Ausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach“ informiert über jüdische Sportlerinnen und Sportler, die als Spitzensportler große Erfolge feierten.
Sie waren Athletinnen und Athleten, Schachspieler, Fußballer und mehr – und trugen maßgeblich zur Entwicklung des modernen Sports in Deutschland bei.
Als Nationalspieler, Welt- oder Europameister, Olympiasieger oder Rekordhalter gehörten sie zu den gefeierten Idolen ihrer Zeit. Doch nur weil sie Juden waren, wurden sie im NS-Staat ausgegrenzt, entrechtet, zur Flucht gezwungen oder ermordet.
Die Ausstellung stellt die Biografien zahlreicher jüdischer Sportgrößen vor, darunter:
- Walther Bensemann, Fußballpionier
- Lilli Henoch, zehnfache Deutsche Leichtathletikmeisterin
- Julius Hirsch, Fußballnationalspieler
- Ralph Klein, israelischer und später deutscher Basketball-Nationaltrainer
- Helene Mayer, Fecht-Olympiasiegerin
- Emanuel Lasker, Schachweltmeister
- Erich Seelig, Meisterboxer
- Nelly Neppach, Deutsche Tennismeisterin
- Martha Jacob, Deutsche Speerwurfmeisterin
- Gretel Bergmann, Leichtathletin
- Alfred und Gustav Felix Flatow, Turn-Olympiasieger
- Julius und Hermann Baruch, Europameister im Gewichtheben bzw. Ringen
- Rudi Ball, Eishockeyspieler
- Gottfried Fuchs, deutscher Fußballnationalspieler
Sie waren stolz darauf, Deutsche zu sein. Sie haben Deutschland bekannt gemacht. Doch das NS-Regime verfolgte und ermordete sie.
Mahnung aus der Geschichte
In seinem Grußwort betonte Max Privorozki, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Halle, die historischen Parallelen und stellte eine drängende Frage:
*“Ist es wieder möglich, dass die Menschen: Seien es Wissenschaftler, Künstler, Sportler oder andere deswegen vernichtet werden, weil sie anders sind, weil sie Juden sind? Die Antwort auf diese Frage lautet: NIE WIEDER.
Leider gibt es auch eine andere Antwort, die Antwort des italienischen Schriftstellers Primo Levi:
„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.“
Aus all diesen Gründen müssen wir uns immer wieder an die Geschichte des Unrechts erinnern; nein, nicht nur erinnern – wir müssen diese Geschichte detailliert kennen, gerade damit sie in der Vergangenheit bleibt und nicht wieder zur Realität wird.
Dazu dienen Ausstellungen wie diese, die wir heute in Halle eröffnen. Die Figuren der Sportlerinnen und Sportler sind wie große Stolpersteine: Man hält an und denkt hoffentlich nach! Ansonsten, wozu brauchen wir es…“
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