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Bernburg (Saale)

Gründung: 1826

Der erste nachweisbare Judenfriedhof lag am „Judendorf“ vor der Stadtmauer. Die Gemeinde verkaufte zu Beginn des 20. Jahrhundert dieses Gelände an die Stadt, für den Bau einer Kuranlage.

Der neue „Gute Ort“ an der Straße Rößeberg wurde im Mai 1826 eingeweiht. Über dem vor einigen Jahren instandgesetzten Tor sind deutsche und hebräische Inschriften zu lesen. Auf dem heute unter Denkmalschutz stehenden und gepflegten Friedhof befinden sich 280 Gräber. Die letzte von den mehr als 500 Beisetzungen fand 1954 statt.

Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten der jüdischen Gemeinde Bernburg sind hier begraben. So z.B. der Landesrabbiner Dr. Salomon Herxheimer (1801–1884), der Redakteur und Druckereibesitzer Alexander Meyer (1812–1887), der Lehrer und Schächter Levi Lazarussohn (1782–1861) und der Lehrer und Kantor Samuel Böhm (1845–1909).

Die Grabsteine sind zum großen Teil stark verwittert bzw. umgestürzt. Die Feierhalle steht heute noch, das Torhaus und die Nebengebäude wurden 1988 abgetragen.