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Coswig (Anhalt)

Gründung: 1800

Der „Gute Ort“ befindet sich nahe dem städtischen Friedhof an der Heidestraße. Er wurde im Jahr 1800 angelegt. Aus dieser Zeit stammt das älteste bekannte Sterberegister der Gemeinde. Die Fläche des Friedhofs lässt die Größe der einstigen jüdischen Gemeinde kaum ahnen.

1843 wurde auf dem Friedhof ein Totenhaus errichtet. Es ist möglich, dass auf dem Begräbnisplatz auch jüdische Bürgerinnen und Bürger anderer Orte bestattet wurden. Interessant ist dabei die Verfügung der Dessauer Strafanstaltskommission für die Strafanstalt Coswig von 1890 und 1899, wonach „im Falle des Ablebens eines jüdischen Gefangenen dem Landesrabbiner Kenntnis zu geben und die Beerdigung auf dem jüdischen Begräbnisplatz auf öffentliche Kosten zu gestatten“ sei.

Der jüdische Friedhof wurde 1938 von den Nationalsozialisten eingeebnet. Auf dem Gelände existieren nur noch wenige Grabsteine.