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Klötze

Alter jüdischer Friedhof
Gründung: unbekannt

In einer Urkunde aus dem Jahr 1795 zur Besiedlung des Klötzer Wolfsberges wird für die Benennung von Siedlungsflächen die Bezeichnung „Judenfriedhofbreite“ gebraucht. Um 1790 gab es schon einen jüdischen Friedhof in Klötze, der sich am Ortsausgang nach Hohenhenningen befand. Er wurde bis 1800 auch von der Synagogengemeinde in Salzwedel benutzt.

Neuer jüdischer Friedhof
Gründung: zwischen 1820 und 1830

Zwischen 1820 und 1830 legte die jüdische Gemeinde in Klötze einen neuen jüdischen Friedhof an, von dem etwa die Hälfte der Fläche noch erhalten und heute eingezäunt ist.

1938 fielen die Grabsteine auf beiden Friedhöfen den Verwüstungen der Nationalsozialisten zum Opfer. Sie wurden entweiht, teilweise als Baumaterial verwendet oder an unbekannte Orte transportiert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das mit hohen Bäumen und einer Hecke versehene Viereck des alten Friedhofs abgeholzt und von der damaligen Großraumwirtschaft der LPG als Ackerland umgepflügt. Auf dem neuen jüdischen Friedhof blieb dagegen ein einziger Grabstein unversehrt, der des Kaufmanns David Nelke (1799–1859). Er ist ein letzter Zeuge eines jahrhundertelangen jüdischen Lebens in Klötze.

Im Jahr 2015 wurde am neuen jüdischen Friedhof eine Gedenktafel zur Geschichte des Friedhofes aufgestellt (siehe Artikel in der Volksstimme vom 23. März 2015).

(Quelle: Gedenktafel am neuen jüdischen Friedhof in Klötze)