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Stellungnahme des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden

Der Vorstand des Landesverbands nimmt zur Kenntnis, dass jüdische Gemeinden in Sachsen-Anhalt über den Neubau einer Synagoge bzw. auch den über den Wiederaufbau einer alten Synagoge als Museum nachdenken. Darüber wurde auch in regionalen Medien berichtet.

Seit zwei Jahren wird in Magdeburg der Neubau einer Synagoge und eines Gemeindezentrums geplant. Die Volksstimme berichtete mehrfach darüber. Radio SAW berichtete am 23.10.2014, dass das religiöse Zentrum in der Julius-Bremer-Straße 2018 fertig sein sollte. In der Magdeburger Volksstimme vom 14.02.2015 erschien auch ein Artikel unter dem Titel „Alte Synagoge in Magdeburg als jüdisches Museum“. In diesem Artikel wird das Vorhaben eines Wideraufbaus der alten Synagoge in der Landeshauptstadt diskutiert. Die Mitteldeutsche Zeitung vom 28.02.2015 – Ausgabe Dessau-Roßlau – berichtete über den Neubau einer Synagoge in Dessau, auch die Jüdische Allgemeine Zeitung vom 6. März 2015.

Im Prinzip befürwortet der Landesverband alle diese Vorhaben und sieht sie positiv. Er meint, dass sowohl das Gemeindezentrum und jüdisches Museum in Magdeburg als auch die neue Synagoge in Dessau die weitere Entwicklung des jüdischen Lebens in Sachsen-Anhalt voran bringen werden.

Allerdings sieht der Landesvorstand auch, dass die finanziellen Möglichkeiten in den jüdischen Gemeinden Sachsen-Anhalts als auch im Bundesland Sachsen-Anhalt es unmöglich machen, alle diese kostenintensiven Projekte zur gleichen Zeit durchzuführen. Denn sie alle können nur durch eine umfängliche öffentliche Co-Finanzierung realisiert werden.

Der Landesverband sieht hier in Sachsen-Anhalt eine völlig andere Situation als etwa im Freistaat Bayern, wo eben gerade am Münchener Jakobsplatz sowohl eine Synagoge als auch ein  Gemeindezentrum und ein Museum entstanden sind.

Der Vorstand des Landesvorstands warnt ausdrücklich vor überzogenen Planungen und legt – um dem Risiko des Scheiterns aller Vorhaben vorzubeugen – hiermit eine Reihenfolge vor, die seine Sicht der Prioritäten entsprechend der Dringlichkeit der Projekte festlegt.

Danach hat der Bau einer neuen Synagoge in der Landeshauptstadt Magdeburg (geplant an der Julius-Bremer-Str.) für die jüdische Gemeinschaft in Sachsen-Anhalt absolute Priorität. Er ist dringlich wegen des Bauzustandes des jetzigen Gemeindehauses und wegen der Größe der Gemeinde, Erst nachdem dieses Projekt finanziell gesichert ist, sollte über die Möglichkeit einer finanziellen Förderung der anderen Vorhaben entschieden werden.